Über die macht von Bill Gates, den Interessenkonflikt der WHO und 1984


Ein Gespräch mit dem Journalisten Thomas Kruchem über die Rolle von Bill Gates in der internationalen Gesundheitspolitik

Spätestens seit Beginn der Corona-Krise wird der Einfluss der Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) auf die Weltgesundheitspolitik von vielen Menschen scharf angeprangert. Im SR-Interview beleuchtete der Journalist Thomas Kruchem einige Hintergründe von Gates' stets zweckgebundener Förder- und Kontrollpolitik — und er spart ebenfalls nicht mit Kritik.

Spätestens seit Beginn der Corona-Krise wird das finanzielle Engagement der Bill & Melinda Gates Foudation (BMGF) bei der Weltgesundheitsorganisation WHO, bei Pharmakonzernen und Forschungsinstituten von vielen Menschen scharf kritisiert. Zuletzt sorgte Bill Gates vor allem bei Kritikern der deutschen Corona-Politik für Unmut, weil er in einem tagesthemen-Interview angekündigt hatte, sieben Milliarden Menschen impfen lassen zu wollen.

EINFLUSS UND KONTROLLE STATT MILDTÄTIGKEIT

Auch der Journalist Thomas Kruchem sparte im SR-Interview nicht mit Kritik am Microsoft-Gründer und Multimilliardär Bill Gates: Dessen 50 Milliarden schwere Stiftung kontrolliere «zu einem großen Teil die WHO» und habe «starken Einfluss auf die Impfallianz Gavi, auf den globalen Fonds», erklärte Kruchem im Gespräch mit SR-Moderator Kai Schmieding. Dabei handele es sich immerhin um «die wichtigsten Gesundheitsorganisationen der Welt». Auf jeden Fall gehe das alles «sehr stark in Richtung Kontrolle», so Kruchem.

«Große Stiftungen» von Unternehmen und Konzernen wie jene von Bill und Melinda Gates hätten generell «den Zweck, Politik zu beeinflussen», sagte Kruchem: «Sie haben nicht den Zweck, irgendwie mildtätig zu sein». Das zeige sich auch in Gates' starkem politischen Einfluss auf die Welternährungsorganisation: Mit ihren finanziellen Mitteln beeinflusse die BMGF die Gesundheitspolitik der Vereinten Nationen und stelle «die meisten Länder dieser Welt in den Schatten».

ID2020 — ERINNERUNGEN AN ORWELL?

Wenig bekannt sei die Tatsache, dass Gates eine Initiative namens ID2020 gegründet habe, deren Ziel es sei, jedem Menschen auf dem Planeten Erde per Blockchain-Technologie eine digitale Identität zu verpassen, deren Daten dann sämtlich «in der Cloud abrufbar» seien. Erste Versuche dafür habe es bereits an Kindern in Bagladesh gegeben, denen bei der Impfung gleichzeitig «Marker» injiziert worden seien, bestätigte Kruchem. «Das erinnert natürlich schon so ein bisschen an 1984» sagte Kruchem in Anspielung an den dystopischen Gesellschaftsroman von George Orwell.

FÜR DIE WHO «EIN KLASSICHER INTERESSENKONFLIKT»

Bei alldem mache die Gates-Stiftung einen großen Teil ihrer Milliardengewinne ausgerechnet mit Beteiligungen an Unternehmen wie dem Pharmariesen Novartis oder dem Softdrink-Produzenten Coca Cola. Mit diesem Geld finanziere die BMGF dann die WHO und andere Größen der Gesundheitsbranche, um rein zweckgebunden den Kampf gegen Infektionskrankheiten voranzutreiben — statistisch weit gefährlichere Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Alkoholismus lägen offenbar nicht im Interesse des Multimilliardärs.

Die WHO stehe von daher vor einem «klassischen Interessenkonflikt»: «Wenn die WHO gegen diese Konzerne etwas tun würde, würde sie ja Bill Gates daran hindern, das Geld zu verdienen, dass er der WHO spendet.»

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