Streuobstwiesen — zuhause bei Grünspechts


Besonders geeignete Bedingungen bietet dem Grünspecht die Streuobstwiese: eine grüne Oase mit hochstämmigen Obstbäumen und extensiv genutzten Wiesen. Doch die Fläche dieses Lebensraums ist dramatisch zurückgegangen. Wegen ihrer hochstämmigen Bäume und der pestizidfreien Nutzung sind Streuobstwiesen für den Grünspecht sehr wertvoll.

Diese Wiesen, die nur zwei- bis dreimal im Jahr gemäht werden, bergen viele Ameisennester am Boden. Mäht man sie zu oft, gar nicht oder werden sie gedüngt, verschwinden sie als wichtiger Lebensraum. Über die Jahre werden Streuobstwiesen ökologisch wertvoller: Die Bäume verdicken und das Totholz nimmt zu. Das bietet dem Grünspecht bessere Möglichkeiten, seine Bruthöhle anzulegen. Leider verschwindet diese traditionelle Landschaftsform zunehmend aus unseren Gebieten.

Gefährdete Streuobstwiesen

Besonders im Südwesten Deutschlands lebt der Grünspecht oft auf Streuobstwiesen. Diese sind jedoch stark gefährdet. Seit 1950 verschwanden rund 70 Prozent der Bestände Deutschlands. Mittlerweile sind nach Schätzungen des LBV nur noch 300.000 Hektar erhalten. Das Interesse am Streuobst sinkt, denn die Äpfel im Supermarkt sind günstig,so dass sich das Selberpflücken nicht lohnt. Dabei birgt das Streuobst viele Vorteile und macht den Konsumenten zum Naturschützer: Es wird nicht mit synthetischen Pestiziden behandelt und ist wegen des hohen Phenolgehalts, der bei neuen Markensorten weggezüchtet ist, selbst für Allergiker besser, häufig sogar problemlos verträglich.

Nicht nur für den Grünspecht sind Streuobstwiesen wichtig:Auch andere Spechtarten wie Bunt-, Mittel-, Kleinspecht und Wendehals kommen hier vor. Streuobstwiesen, die zwei- bis dreimal im Jahr gemäht werden, beherbergen mehr Ameisennester pro Fläche im Vergleich zu häufiger gemähten oder gemulchten Wiesen.

So können Sie Streuobstwiesen erhalten
  • Pflanzen Sie neue Streuobstwiesen mit Hochstamm-Obstbäumen und ergänzen Sie neue Bäume, wo alte wegfallen.
  • Erhalten Sie alte Bäume mit natürlichen Höhlen.
  • Verzichten Sie auf Pestizide.
  • Mähen Sie Obstwiesen etappenweise und kleinflächig.
  • Kaufen Sie Produkte aus dem Streuobstbau, insbesondere Apfelsäfte und -schorle. Achten Sie dabei auf das Qualitätszeichen für Streuobstprodukte.
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