Die programmschwerpunkte der stART11: Transmedia storytelling und social media

In ziemlich genau fünf Wochen startet in Duisburg der dritte Ausgabe der stARTconference, Zeit, einen genaueren Blick auf das Programm zu werfen und noch einmal unsere Idee für die stART11 zu erklären.

Frank Tentler hat in seinem Blogpost Willkommen zur “stART20 [roots<>routes]“ den Zeitsprung schon angekündigt. Warum der Schritt in die Zukunft? Kunst und Kultur sind heute, also im Jahr 2011, :-) starkem finanziellen Druck ausgesetzt. Der Ruf nach Veränderung ist naheliegend, allerdings lautet die Formel meist Veränderung = Einsparung. Dieser finanzielle Druck steht mittlerweile so im Vordergrund, dass Ideen gar keine Chance auf Realisierung haben. Das Wissen um fehlende Ressourcen (Zeit, Geld, Personal) lähmt die Kreativität und hält uns davon ab, neue Visionen und Ziele zu entwickeln.

Deshalb geht es uns bei der stART11 um folgendes: rund um die Konferenz sollen die Ideen, die Visionen wieder in den Vordergrund gerückt werden, denn eine noch so abgehobene Idee zu entwickeln und zu versuchen, sie trotz widriger Umstände zumindest in Teilen zu realisieren, macht mehr Spaß und ist vermutlich zielführender als das ständige Nachdenken darüber, wo man noch den Rotstift ansetzen kann. Die TeilnehmerInnen der stART11 (aber natürlich auch alle anderen) werden dazu eingeladen, eine Vision ihrer Kultureinrichtung oder ihrer künstlerischen Entwicklung (wenn es sich um einzelne KünstlerInnen handelt) zu erarbeiten. Es gibt keine Einschränkungen, was die Ressourcen und die Machbarkeit betrifft, alles ist erlaubt. Wir gehen mit gutem Beispiel voran und veröffentlichen am Montag hier auf diesem Blog unsere Vision von Kunst2020.

Wir werden alle diese Ideen sammeln und sie im Rahmen der stART11 in einem eigens eingerichteten Raum ausstellen. Mit diesen Visionen begeben wir uns dann am 17./18. November auf eine Zeitreise ins Jahr 2020. Von dort blicken wir zurück auf die letzten 8 Jahre, in denen es Social Media und Transmedia Storytelling ermöglicht haben, diese Visionen zu realisieren.

Die Aufgabe der SprecherInnen der Konferenz ist es zu zeigen, wie dies konkret ausgesehen hat, d.h. ausgehend von den Visionen blicken sie zurück in die Vergangenheit der Jahre 2012, 2013, etc. und zeigen, welchen Beitrag ihre jeweiligen Spezialgebiete dazu beigetragen haben, die davor von den TeilnehmerInnen entwickelten und ausgestellten Ideen umzusetzen.

Wir wollen, so unser Gedanke, uns lieber überlegen, wie wir vielleicht heute utopisch klingende Ziele erreichen können, als zu jammern, wie fürchterlich die Gegenwart ist und wie schön die Vergangenheit war. Unsere These ist, dass Transmedia Storytelling und Social Media dazu entscheidend beitragen können, weshalb wir sie als Themenschwerpunkte ausgewählt haben.

Zur Konferenz selbst: die Auswahl der SprecherInnen ist mittlerweile abgeschlossen, nun geht es noch darum, für alle den jeweils passenden Platz zu finden. Der Zeitrahmen ist fixiert, wir starten am 17.11. um 9:15 mit der Registrierung, um 9:45 erfolgt die Begrüßung und dann geht es los mit der Keynote von Marcus Brown, über dessen Zusage wir uns sehr gefreut haben. Anschließend führt Frank Tentler mit seinem Vortrag in das Thema Transmedia Storytelling ein. Den beiden Sprechern sind Sie auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, danach müssen Sie sich dann entscheiden. Allerdings nicht mehr wie im letzten Jahr zwischen bis zu acht verschiedenen Tracks, sondern ganz übersichtlich zwischen drei Angeboten.

Wer gerade dabei ist, für sich selbst oder den eigenen Kulturbetrieb ein Social-Media-Konzept zu entwickeln, der sollte sich den Donnerstagnachmittag und den Freitagvormittag für einen längeren Workshop mit Christoph Deeg reservieren. Das Besondere an diesem Angebot: der Workshop ist als Spiel angelegt, wir wollen damit zeigen, auf welche Weise sich Gaming-Elemente auch in der “täglichen” Arbeit nutzen lassen. Mehr verraten wir erst in ein paar Tagen, ein Spiel lebt ja auch von seinen Überraschungen. Außerdem dabei in Sachen Social Media: Sebastian Hartmann (publicplan) und Steven Walter (Podium Festival Esslingen).

“Erst als 2012, bedingt durch die weltweiten Bankeninsolvenzen, immer mehr Gelder gekürzt oder gestrichen wurden, hatten wir keine andere Wahl, als unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen,”

hat Frank Tentler in seiner Begrüßung zur stART20 gesagt. Wie sich solche Geschäftsmodelle mit Hilfe von “Design Methods” entwickeln lassen, erfährt man bei Christof Breidenich, der am Freitagvormittag mit seinem Team eine Mischung aus Vortrag und Workshop anbietet.

Fehlt noch Transmedia Storytelling und damit die Fortsetzung von Donnerstagvormittag. Wie sich Geschichten transmedial erfahren lassen, erfahren Sie in Vorträgen, Workshops und der Vorstellung von Projekten. Erfahren Sie, welche Fortsetzung die Geschichte von Peer Gynt erfährt und seien Sie dabei beim stARTarg (arg=Alternate Reality Game), dank dem Sie nicht nur in Duisburg-Ruhrort unterwegs sein werden, sondern außerdem erklärt bekommen, was es mit Location-based-Storytelling auf sich hat. Außerdem stellen wir Ihnen ein ganz interessantes neues Tool eines Berliner Startups vor, mit dessen Hilfe Ihr Browser zur multimedialen Bühne wird.

Bleibt noch der Freitagnachmittag, an dem wir der immer häufiger geäußerten Vermutung, Social Media sei tot, entgegentreten wollen. Ich selbst versuche Ihnen zu zeigen, wie Sie verhindern können, dass Ihre Social-Media-Aktivitäten versanden und dank Patrick Breitenbach und seinem Vortrag “Neuronenfeuer 2020 – Das kulturelle Zentrum im Global Brain” wissen wir, dass es auch in Zukunft Kultureinrichtungen geben wird, die im Social Web aktiv sind. Allerdings, so viel sei schon hier verraten, wird sich bis dahin viel verändert haben, unter anderem haben wir, so Breitenbach, einen neuen Begriff für das “Web” gefunden.

Pünktlich um 17 Uhr ist dann Schluss und wir beamen uns nach zwei hoffentlich spannenden Tagen wieder in das Jahr 2011 und das sich an die stART11 anschließende Wochenende. Alle Namen, den genauen Zeitplan und eine kurze Beschreibung der jeweiligen Inhalte folgen in Kürze. Wenn Sie in Duisburg dabei sein wollen, freuen wir uns auf Sie, Tickets zum Preis von 144 Euro können Sie über unser Online-Formular bestellen.

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