Denkmalpflege in luftiger höhe!


Die Restaurierung der kapellen am Dobratsch, Kärnten

Die Besichtigung der beiden höchstgelegenen Sakralbauten Kärntens knapp unter dem Gipfel des 2166 m hohen Bergmassivs des Dobratsch ist mit einer mehrstündigen Bergwanderung verbunden. Wer die Strapazen auf sich nimmt, wird mit landschaftlichen und künstlerischen Besonderheiten belohnt.


Von den beiden Kapellen, der „Deutschen“ und der „Windischen“, ist vor allem die westlich gelegene „Windische“ bemerkenswert: im Jahr 1690 von Anton Freiherr von Semler, dem Schlossherrn von Wasserleonburg, errichtet, besitzt sie im Inneren floralen Gewölbestuck des 18. Jhs. und einen in Scagliolatechnik gefertigten Ädikulaaltar. An der Westfassade der Kapelle hat die in Nötsch und Wien lebende Künstlerin Helga Druml ein Fresko mit Darstellung einer „Schwarzen Madonna“ geschaffen.
Nach einer Neueindeckung der Kapelle mit Lärchenschindeln im Jahr 2006 wurden heuer neue Holzfenster eingebaut. Das Türblatt wurde durch neue Blechteile ergänzt und wieder mit barocken Eisennägeln beschlagen. Im bereits stark durchfeuchteten Kapelleninneren wurden an den Wänden neue Putze aufgetragen und im Gewölbebereich Stuckergänzungen durchgeführt. Der Innenraum wurde nach Befundung in dem in der Barockzeit üblichen Farbton in gebrochenem Weiß gefärbelt und am Altar die rosa-weiße Erstfassung freigelegt. Wegen der extremen Witterungsbedingungen erhielten die Außenfassaden einen Anstrich mit Mineralfarben, der sich mit seinem hellen Sandton harmonisch in die landschaftliche Umgebung der aus verschiedenen Kalken gebildeten Gipfelscholle des Berges einfügt.

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