Meerespolitik der Europäischen union

Die Europäische Union hat bereits 2007 das Blaubuch „Integrierte Meerespolitik für die Europäische Union“ und einen darauf aufbauenden Aktionsplan vorgelegt. Die übergeordneten Ziele sind Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der maritimen Wirtschaft, Schutz der Meeresumwelt und der Interessen derjenigen, die von der maritimen Wirtschaft abhängig sind oder an der Küste leben. Das Blaubuch enthält mehrere Aktionsbereiche wie zum Beispiel Nachhaltigkeit bei der wirtschaftlichen Nutzung der Meeresressourcen, Aufbau einer Wissens- und Innovationsgrundlage, verbesserte Lebensqualität in den Küstenregionen, Ausbau der Position Europas im internationalen maritimen Bereich.

Der Aktionsplan enthält zahlreiche Einzelmaßnahmen aus den Bereichen Seeverkehr, maritime Wirtschaft, Umwelt, Tourismus, Arbeitsrecht für Seeleute und vieles andere mehr. Zudem werden drei Instrumente für integrierte Meerespolitik vorgeschlagen: Raumplanung auf dem Meer, Daten und Informationen sowie ein Europäisches Netzwerk für die Meeresüberwachung.

Maritime Raumordnung

Die maritime Raumordnung soll die nachhaltige Nutzung der Meeresräume und der erneuerbaren Energien ermöglichen. Außerdem soll eine effiziente Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Meeresgebieten und an den Küsten gewährleistet werden. Die Raumordnung bietet einen Rahmen für den Interessensausgleich zwischen konkurrierenden menschlichen Tätigkeiten auf dem Meer und für den Umgang mit den Auswirkungen dieser Tätigkeiten auf die Meeresumwelt.

Meereskenntnisse

Meeresbeobachtung und Meeresdaten für intelligentes und nachhaltiges Wachstum sind Kern des EU-Projekts „Meereskenntnisse 2020“. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union sollen Meeresdaten sammeln, zusammenstellen, einen vereinfachten Datenzugang einräumen und zu einem europäischen Datennetzwerk für die Meeresbeobachtung ausbauen. Drei Ziele stehen dabei im Vordergrund:

Erstens die Senkung der operativen Kosten und Verkürzung der Wartezeiten für Nutzer von Meeresdaten, zweitens die Steigerung von Wettbewerb und Innovation durch erleichterten Zugang zu Meeresdaten und schließlich die Beseitigung von Unsicherheiten im Wissen über Meere und Ozeane.

 

Eine europäische Meeresüberwachung will einen gemeinsamen Informationsraum für den maritimen Bereich der EU erreichen. Mit Blick auf eine solide Entscheidungsfindung soll das Bewusstsein für Vorgänge auf See geschärft werden. Es geht dabei um Sicherheit und Gefahrenabwehr im Schiffsverkehr, um Grenzkontrollen, den Schutz der Meeresumwelt, die Fischereiaufsicht sowie um Handels- und Wirtschaftsinteressen der EU. Generell sind alle Vorgänge relevant, die sich auf Rechtsvollzug und Verteidigung auswirken.

0 Kommentare